Die Strafe - KRUNK    LP (+mp3) oder CD jetzt kaufen bei

MAJOR LABEL


 

Kritiken:   Die Strafe - Krunk  (LP / CD)

Beim Releasekonzert gekauft, am Tag darauf direkt gehört, geil gefunden, danach vergessen, was darüber zu schreiben. „Krunk“ ist eine fantastische Platte, deren Gesamtaussage sich tief in meine Seele gebohrt hat. Das hat viel mit den Texten zu tun, weniger mit der Musik, ohne diese schlecht reden zu wollen: die Vielfalt der Arrangements spiegelt die Musikgeschmäcker des Mönchengladbacher Trios und macht die Sache abwechslungsreich und somit auch irgendwie unterhaltsam. Aufgenommen wurde in den bLUbOX und Stöhrsound Studios in Mönchengladbach, bereits vor knapp einem Jahr.

„13%“ ist ein archetypischer Punkrocksong: kritisch im Geist, existenziell in der Thematik und trotzdem oder erst recht deswegen mitsingbar. „Entschuldigen Sie“ hat das Zeug zum Mitgröhlklassiker und lockert die ansonsten düstere Atmosphäre des Albums deutlich. „N.O.T.“ erinnert total an EA80, wohingegen „Stück für Stück“ und „Schmeiß doch“ ziemlich DIE ÄRZTE-mäßig klingen: beide Songs sind absolute Highlights der Platte. Sehr stark sind die Situationen, in denen der zweite Gesang aus dem Hintergrund tritt und gleichberechtigt neben der Hauptstimme steht. „Fensterbank“ ist da ein gutes Beispiel, aber in Perfektion wird das in „Himmel hilft nicht“ umgesetzt: der absolute Hit, noch nie klangen DIE STRAFE so gut! Der Titelsong „Krunk“ kracht mit Rekordgeschwindigkeitsgesang an einem vorbei und „Wir werden alle sterben“ fräst sich sofort ins ewige Lagerfeuersongbook.

„Krunk“ erscheint als LP in schwarz, limitiert in weiß (jeweils mit Downloadcode) und als CD mit 20seitigem Booklet exklusiv bei majorlabel, die somit das coolste Label des Monats Januar sind! / Marko Fellmann

Kopfpunk

 


 

Brandneues und viertes Studioalbum der Mönchengladbacher Düsterpunk-Institution auf MAJOR LABEL.
DIE STRAFE gehen es seit über 20 Jahren betont entspannt an: Verstrichen bis zum Vorgängerwerk „Schwarz“ (2008) fast ganze zehn Jahre, ist „Krunk“ geradezu ein Schnellschuss. Dazwischen wenige handverlesene und ausgewählte Livekonzerte - und dennoch eilt der Band ihr Ruf voraus. Nicht nur darin ähneln sie ihren Nachbarn von EA80, auch vom düster-wavig eingefärbten Punkrock des Trios bis hin zu den spartanisch-signifikanten Artworks der Alben scheint das Schaffen der Band wie eine teils ironisch gebrochene Hommage an den „großen Bruder“, der sich ebenfalls gerne und langanhaltend der Öffentlichkeit entzieht. Doch mit den 16 brandneuen Songs zeigt die Ausnahmeband, dass sie nicht wegen, sondern trotz ihrer Wahlverwandtschaft herausragend ist. Vom Opener „13%“ über „Fensterbank“, „Himmel Hilft Nicht“, „Wir Werden Alle Sterben“ bis zu „Loreley“ zeigt sich DIE STRAFE erneut in Hochform, denn neben schiefergrauer Dunkelheit und Verzweiflung steht oft ein ironischer, fast spitzbübischer Humor, der in Songs wie „Entschuldigen Sie“ exemplarisch zum Tragen kommt.
Mit „Krunk“ zeigen die Mönchengladbacher die ganze Bandbreite ihrer Möglichkeiten: von kriechenden Balladen bis zu straighten Uptempo-Kloppern geht alles, stets auf die ganz eigene Art. Schroff und knochentrocken mit GUIDO LUCAS im Blubox-Studio koproduziert, ist „Krunk“ ein echtes Düsterpunk-Highlight geworden. CD im Jewelcase mit hochwertigem, 20-seitigem Booklet mit allen Texten, lustigen Fotos und Credits, LP im Gatefold-Cover mit Downloadcode. Strafe muss sein!!!

Brokensilence

 


DIE STRAFE ist neben EA80 (beide aus Mönchengladbach) sowie den TANZENDE KADAVER (aus Braunschweig) und den FLIEHENDEN STÜRME (aus Stuttgart) die "vorzeige" düster Punkrockband in Deutschland. Dazu kommt noch DER FLUCH (als "nicht vorzeige" Band aus Leverkusen). Allerdings habe ich bis auf die FLIEHENDEN STÜRME alle diese großartigen Bands im Laufe der letzten Jahre und Jahrzehnte aus den Augen verloren, nur von den FLIEHENDEN STÜRME habe ich hin und wieder mal was gehört, was vor allem daran lag, das sie hin und wieder doch mal im Bielefelder AJZ aufgetreten sind.
Und nun gibt es von DIE STRAFE ein neues Album, ich bin im doppelten Dreieck gesprungen als ich das gelesen habe. Und zum ersten Mal habe ich nun etwas Digitales von der STRAFE in Form einer CD, ansonsten bietet mein Plattenschrank nur Vinyl von dem Trio aus M´gladbach ( als streng limitierte weiß-marmorierte LP incl. MP3-Downloadcode gibt es das Album allerdings auch ! Das gibt ´nen Bonuspunkt ! ). Aber ich muss gestehen, dass mich "Krunk" nicht wie die damaligen Longplayer von der ersten Sekunde an gefesselt hat.
Es sind einige gute Songs auf der neuen Scheibe, aber damals waren alle 16 (!) Songs der beiden LPs "Strafe muss sein" und "Henry mit dem Spaten" Granaten, Hits, Evergreens, Gassenhauer ! Zur Bestätigung habe ich mir erst einmal die beiden alten Polyvinylchlorid Platten aus meinen Schallplattenbestand herausgesucht, auf den Plattenspieler gelegt, gestartet und war danach gleich zweierlei Mal erstaunt.
Erstens: Die LPs "Strafe muss sein" und "Henry mit dem Spaten" sind ja schon verdammte 20 Jahre alt !!! Von 1995 und 1996, bohh.... das hat mich erst einmal umgehauen. 20 Jahre ! Und "Jenny" die Single ist auch schon von 1998 ( auch wenn auf der A-Seite der Single 1985 steht ;-) ) Hammer...
Und zweitens: Die Songs hauen mich auch heute noch sofort aus den Puschen, obwohl ich die Platten schon seit vielen vielen Jahren nicht mehr gehört habe.... Trotzdem kann ich die Songs (zumindest einige) mitsingen ! Ich war gleich wieder mittendrinne, als wäre es erst gestern gewesen, als ich die Platten gekauft habe.... ( naja, vorgestern ;-) )
Seltsamerweise ist das bei "Krunk" nicht der Fall. Also erst einmal ins Presseinfo geschaut, ob sich irgendwas geändert hat und "Schande über mich", DIE STRAFE haben 2008 Ihr drittes Album "Schwarz" veröffentlicht und ich habe davon nichts mitbekommen... Was bin ich für ein schlechter Fan... Ja DIE STRAFE bestraft mich dafür !!!
Auf der Suche, warum mich die neuen Songs nicht alle so packen wie die alten, habe ich allerdings im Laufe der Zeit so einige Erkenntnisse erhalten. Die Qualität der Songs habe ich tatsächlich erst nach einigen Durchläufen der 37 Minuten langen Platte erkannt. Mittlerweile weiß ich, das nicht nur einige gute Songs drauf, sondern 15 verdammt geile Songs ! Natürlich sind nicht alle Songs nach dem düster Punkrock Schema der 90er Platten erstellt, auch DIE STRAFE hat sich weiterentwickelt. Mal mehr, mal weniger und manchmal auch gar nicht in den 16 Songs und das musste ich erst einmal akzeptieren. Nur mit einem Song komme ich auch heute nicht so ganz klar, oder anders gesagt, er fällt aus der STRAFEn Form irgendwie raus. "Entschuldigen Sie" hätte ich eher den KASSIERERN zugetraut. Und was ich ebenfalls nicht ablegen konnte, ist das Gefühl, das beim Song "Fensterband" das Tempo des Schlagzeuges in einigen Abschnitten nicht zum grundsätzlichen Tempo des Songs passt. Dieses ist mir auch bei einem zweiten Song aufgefallen, aber den finde ich einfach nicht wieder. Dabei spielt doch Torsten immer noch kein Schlagzeug (wie es auf jeder Platte geschrieben steht). Dafür spielt er, wie auch Budde und Kai, jetzt auch Bass, das war bei den alten Platten nicht so. Die Instrumente werden also immer schön gewechselt und die drei wissen schon was sie erschaffen und ich bin unwürdig und erwarte DIE STRAFE für meine "Gotteslästerung".
Ansonsten sind die Melodien prinzipiell wie früher (wo sind bloß die 20 Jahre geblieben?) => düster, deprimierend, minimalistisch und mal schleppender, mal stürmischer. Ebenso ist es mit den Texten => fröhliche, heitere, lebenslustige Texte haben bei der STRAFE nichts zu suchen !
Es hat also seine Zeit gedauert, bis ich (bis auf die eine erwähnte Ausnahme) die Qualität der insgesamt 16 Songs (ein gutes Ritual immer 16 Songs zu veröffentlichen) erkannt habe, aber es sind ja auch 20 Jahre seit "Strafen-Henry" ins Land gezogen. Ein STRAFEn Brauch ist ebenfalls, dass das Booklet ( 20 Seiten ! ) bzw. die ausfaltbare doppel Plattencover einfach in schwarz/weiß bzw. in Graustufen gehalten ist, sich dort drinne aber nicht nur die Texte, sondern auch immer kreative Farbfotos befinden. Daumen fett nach oben :-)

Geschrieben von Karsten Conform am 21.01.2016, 19:15 Uhr

Ramtatta

  


Als ob kein Tag vergangen wäre melden sich die Mönchengladbacher nach 8 Jahren Albumpause zurück. Im Gepäck eine Kanonade neuer Songs über Angst, Tod, Verlust und Fehler.. So energetisch, düster und wütend wie eh und je reihen sich die Stücke ins Strafe-Roster ein als ob sie schon immer da gewesen wären. Lyrisch zeigt man sich ebenso selbst- wie sozialkritisch und auch die stimmlichen Qualitätsmerkmale stehen den Vorgängerplatten in nichts nach. Kurzum: man ist so gut wie immer!!

Flight 13